Masematte – Mase-Was?
Als Neu-Münsteraner stolpert man recht schnell über die Münsteraner „Masematte“.
Die nur noch selten aktiv gesprochene Geheimsprache des Hansa- und Ostviertels in Münster erlebt nach und nach ein Comeback.
Zum Glück findet diese Wiedergeburt nicht nur in vermeintlich hippen Werbeagenturen (wie unserer) statt, die auf das übliche Denglisch noch einen draufsetzen wollen. Sondern auch in der Gastronomie, im Einzelhandel und in der regionalen Lebensmittelproduktion – vermehrt finden sich neuerdings Masematte-Begriffe.
Ob das Bier von „Finne“, Berufsbekleidung bei „Malocherkowe“ oder Fahrräder vom „Leezenkönig“, Masematte ist salonfähig und sorgt für fest wurzelnden Regionalbezug.
Tja, ist das nun eine Mode, oder bleibt das? Wen juckt’s? Wir finden: „Masematte muss raus aus dem mulobeis!“
Aktive Sprecher und Manglowiererinnen gibt es nur noch sehr wenige, die Meisten sind einfach mulo. Die Sprache ist alt, sie wurde erst seit 1946 überhaupt aufgezeichnet. Da geht Etwas verloren, um das es schade wäre. Das ist schofel, denn diese Rackewele hört sich geschmust noch jovler an, als sie sich geschrieben liest. Hier ein Link aus 2010. (http://www.wn.de/Archiv/2010/04/Homepage-Thema-3-Einer-der-letzten-Masematte-Sprecher)
Und so könnte sich das anhören (einfach mal laut mitsprechen):
„Eyh, du nerbelofreier, was ist ambach?“ „Oha, der bambulenfürst aus kotenbeis. Tofte flemmen gegen die seegers aus kleinmuffi.“ „Poah, bei der gemme, da gehste ja mulo!“ „Nee, gleich is hamel meimelatur!“ „Maschemau! Ich hab die Fineeten noch offen! Und wat macht ihr assemakeimer danach? Schickerei?“ „Jau, danach n paar finnen verkasematucken, und hame bezinnum!“ „Tokusmalokus, ich krieg jontef! ich hol nur eben die flemmer!“
Und mucker gewesen? Jovel, ihr seid hennig!